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(INFO)
two jokeys on a
(tiny) Horse

two jockeys on a (tiny) Horse dokumentiert eine Reihe an gestalterischen Workshops, die im Zeitraum zwischen Januar und Februar 2020 stattfanden. Der Ausgangspunkt dieser Workshops waren Interviews, die Ende 2019 mit verschiedenen Design-Studios aus Deutschland und der Schweiz geführt wurden. Dabei standen Aspekte wie geteilte Autor*innenschaft, visuelle Überschneidungspunkte und Arbeitsteilung innerhalb einer kollaborativen Praxis im Fokus. Im Verlauf von drei Tagen wurde mit jeweils einem/einer Kollaborationspartner*in ein Interview behandelt und und mit Hilfe von analogen und digitalen Tools eine gestalterische Umsetzung erarbeitet. Ziel der Workshops war es, in einen formalen Austausch über gestalterischer Positionen zu treten und diese im Prozess zu kombinieren, zu ergänzen oder bewusst voneinander zu trennen. Jedem der Workshops ging ein Gespräch mit dem/der Gestalter*in voran. Dieses diente dazu, Interessen und Stärken innerhalb wie außerhalb der eigenen gestalterischen Praxis in Erfahrung zu bringen und bildeten die gemeinsame Basis während des darauffolgenden Gestaltungsprozesses. Die Workshops fanden in folgender Reihenfolge statt: (1) Jonathan Blaschke, (2) Nora Freynet, (3) Mona Mayer und (4) Moritz Simon.

Das Interesse an dem Moment des kollaborativen Arbeitens entstand aufgrund der Beobachtung von zunehmenden Kollaborationen innerhalb kreativer Arbeitsfelder. Beim Wettbewerb 100 Beste Plakate beispielsweise, gab es im Jahr 2018 lediglich 24 namentlich genannte Arbeiten von Einzelpersonen. Die weiteren 76 Arbeiten kamen von Studios oder temporären Kollaborationen. Auch im persönlichen Umfeld lässt sich eine Tendenz zu kollaborativen Arbeiten feststellen, die sich in Zusammenschlüssen für temporäre Projekte, wie die Gestaltung eines Plakates, oder längerfristigen Partnerschaften manifestiert.

Die genaue Konnotation des Kollaborativen bleibt schwer zu fassen. Dies zeigen auch die mit den Design-Studios geführten Interviews, die immer wieder einen Versuch zeigen, den flüchtigen Moment der Kollaboration zu fassen, diesen jedoch oft sofort wieder verwischen, oder der zuvor genannten Definition widersprechen. Ist es die räumliche und persönliche Distanz zwischen zwei Gestalter*innen oder Expert*innen, die überwunden wird, die Aufteilung von Verantwortlichkeiten, eine zeitliche Begrenzung der gemeinsamen Praxis, oder schlicht die Bereitschaft, jemanden, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum, Teil der eigenen Praxis werden zu lassen. Diese Publikation versucht nicht, eine Antwort oder Definition zu geben, sondern Fragen zu stellen. Vor allem die Frage danach, wie man später arbeiten möchte.